Xiangqi in Braunschweig

Chinesisches Schach zwischen Harz und Heide

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WM-Partien (IV)

Verfasst am Sonntag, 21. Oktober 2007 von Andreas Klein

Hier meine beiden letzten WM-Partien. Gestern Abend immerhin ein Remis gegen ein 63er, der allerdings mit nur 2/7 auch nicht gerade ein Riesenturnier gespielt hat. Was ihn bewogen haben mag, im 21. auf d6 zu nehmen, wonach er einen Wagen gegen zwei Figuren verliert, ist mir schleierhaft. Am Ende habe ich dann allerdings mit nur noch zwei Minuten entnervt das Material zurückgegeben, um nicht doch noch von seinen langsam ins Spiel kommenden Figuren geholt zu werden. Ich weiß, dass das weich war.

Heute wie schon im Bericht erwähnt ein lustiges Figurengepatze. Der erste Einsteller in der Folge von 13.- Pxe4? war mal wieder die mangelnde Fähigkeit, sich ausreichend in die Stellung zu vertiefen. Nachdem ich auf c3 genommen hatte, fiel mir auch noch Kd3 ins Auge, was wohl sehr stark wäre, aber dass ich nach dem einfachen 15. Wb3 Wg8 16. Wxc3 wegen Kxe8+ nicht auf g3 nehmen kann, hatte ich selbst da noch nicht, geschweige denn in der “Vorausberechnung”, gesehen. Bei seinem ersten Figureneinsteller 18. Pxe8 hat er vermutlich “nur” Kf9 übersehen, aber fragt mich nicht, warum er mit 21. Wxe5 die zweite Figur gibt. Ich konnte mich dann aber mit 33.- Pb3 revanchieren, weil ich übersehen hatte, dass der Wagen nach Wxh1 das Matt auf f1 deckt. Glücklicherweise bot die Stellung danach immer noch ein paar Möglichkeiten, auch wenn man natürlich nicht die Zeit ablaufen lassen muss, wenn man eigentlich nur einen Zug hat.

Andreas Klein - Iwan Setiawan (Indonesien)
1. Khe3 Pc8 2. Pg3 Pg8 3. Wh1 Wh10 4. Sc5 Sg6 5. Wh7 Ki8 6. Wg7 Ki9 7. Se5 Kg9 8. Wf7 Lde9 9. Se6 Wh5 10. Pe4 Sxe6 11. Kxe6+ Ece8 12. Ke3 Sg5 13. Pxg5 Kxg5 14. Sxg5 Wxg5 15. Wxc7 Pd10 16. Sc6 Kc8 17. Pc3 We5 18. Sd6 Wb10 19. Sa5 Wb4 20. Sa6 Wd4 21. Wa4 Wxd6 22. Pe4 Wdxe6 23. Kxe5 Wxe5 24. Ece3 Sxa6 25. Pg5 Eg6 26. Wxa6 E10e8 27. We6 Wf5 28. Wc5 Wf2 29. Pe4 Kc6 30. Si5 Pc8 31. Wb5 Ph6 32. Wh5 Pg8 33. Wh7 Pge7 34. Wxi7 Wd2 35. Ec5 Wd5 36. Ege3 Fd10 37. Lfe2 Kb6 38. Wxb6 Pxb6 39. Wxe7 Wxi5 40. Pf6 ½-½

Sone Toshihiko (Japan) - Andreas Klein
1. Khe3 Pc8 2. Pg3 Kf8 3. Pa3 Pg8 4. Wh1 Ege8 5. Kbc3 Wb10 6. Wb1 Kb4 7. Wh7 Sg6 8. Sa5 Lfe9 9. Sg5 Sxg5 10. Wg7 Wi8 11. Wxg5 Pf6 12. Wb5 Wxb5 13. Pxb5 Pxe4 14. Wxb4 Pxc3 15. Wb3 Wg8 16. Wxc3 Se6 17. Pxc7 Se5 18. Pxe8 Kf9 19. Ke2 Exe8 20. We3 Pd6 21. Wxe5 Wxg3 22. Kxe8+ Ld8 23. Ke6 Wxg1 24. Lde2 Wg6 25. Sc5 Wf6 26. Sc6 Pc4 27. We4 Kh9 28. Ld3 Kh1+ 29. Fe2 Pxa5 30. Sd6 Ff10 31. Wh4 Wf2+ 32. Fe3 Wf3+ 33. Fe2 Pb3 34. Wh10+ Ff9 35. Wxh1 Pxc1+ 36. Fe1 Pxd3+ 37. Fe2 Pf4 38. Wh4 Wxf1+ ZÜ 0-1

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WM-Zwischenbericht (VI)

Verfasst am Sonntag, 21. Oktober 2007 von Andreas Klein

Nguyen Vu Quan gegen Xu Yin ChuanAus, aus, das Spiel ist aus. Unangefochtener neuer Weltmeister ist Xu Yin Chuan aus China (rechts im Bild gegen Nguyen Vu Quan), der es auf stattliche 8½ Punkte gebracht hat. Sein einziges Remis gab er gegen seinen Landsmann Hong Zhi ab, der mit sieben Punkten Vize-Weltmeister wurde. Die Bronzemedaille sicherte sich heute Nguyen Thanh Bao aus Vietnam mit einem Remis gegen Hong. Die Mannschaftswertung ging damit natürlich auch nach China (Plätze 1 und 2), gefolgt von Vietnam (Plätze 3 und 4) und Hongkong (Plätze 6 und 8). Auch bei den Frauen bleibt der Titel in China. Wu Xia gab ebenfalls nur ein Remis gegen die Vizeweltmeisterin Ngo Lan Huong aus Vietnam ab, die mit einem weiteren Remis ihre Titelchancen begraben musste. Bronze ging mit fünf Punkten nach Taiwan an Gao Yi Ping.

Die deutsche Bilanz beträgt heute immerhin noch mal 3½ aus 7. Hanming dürfte mit seinem Remis gegen Hung Tu Ho aus Australien ganz zufrieden sein, was ihn auf vier Punkte bringt. Bei Zhang läuft es überhaupt nicht, heute gab es noch eine Niederlage gegen Ung Dau aus Kanada, womit er bei lediglich 3½ Punkten einkommt. Reinhard konnte sich leider nicht mehr in die Preisränge spielen, die Niederlage gegen Mikko Tornqvist aus Finnland kommt eher überraschend, aber wenn erstmal eine Figur weg ist, dann lässt sich selbst im Xiangqi häufig nichts mehr machen. Anders bei mir, denn in einer fröhlichen Figureneinstellerorgie (jede Seite durfte zwei Püppchen wegdaddeln) ließ Sone Toshihiko aus Japan im 38. Zug einfach seine 40 Sekunden ablaufen, obwohl er im Grunde nur einen spielbaren Zug hatte. Karsten gewann klar gegen Alain Dekker aus Großbritannien, und auch Bastian durfte noch mal einen ganzen Punkt einsammeln. Gegen Olavi Stenman aus Finnland musste er zwar ein paar einzige Züge finden, was ihm aber gelang, und nachdem ich zwanzig Minuten mal nicht auf sein Brett geschaut hatte, waren seinem Gegner plötzlich zwei Figuren abhanden gekommen.

Shoshi Kazuharu gegen Michael NäglerFehlt noch Michael, den ihr rechts im Bild seht. Er hatte heute wieder mal die Ehre, an einem der übertragenen Brettern spielen zu dürfen. Der Grund dürfte gewesen sein, dass seine Partie gegen Shoshi Kazuharu aus Japan eine Art Endspiel in der Nichtasiatenwertung darstellte, vor allem, nachdem Kon Island (Hongkong) seine Partie verloren hatte. Der Sieger aus Michaels Partie würde somit alleine die Sonderwertung und die damit verbundenen 15000 Patacas gewinnen. Als ich zum ersten Mal dazu kam, über die Absperrung zu schauen, stand Michael aber schon mit dem Rücken zur Wand. Bei beiderseitig je einem Pferd und einer Kanone hatte Shoshi bereits zwei Soldaten über dem Fluss, und Michael fehlten beide Elefanten. Eine gewisse Chance auf ein Remis aufgrund der 50-Züge-Regel war aber noch gegeben. Nachdem nach meiner Schätzung bereits etwa 30 Züge ohne Schlagfall geschehen waren, sah sich Michael jedoch genötigt, seine Kanone gegen Shoshis Pferd zu tauschen. Danach begann die Zählung von neuem, und Shoshi hatte wohl keine besondere Mühe mehr, die Partie nach Hause zu schaukeln. Nach gut 4½ Stunden und 127 Zügen war die Partie entschieden, wie vor zwei Jahren hatte Michael die letzte Partie der WM, diesmal aber leider mit einem unerfreulichen Ausgang.

Somit heisst der Sieger in der Nichtasiatenwertung Shoshi Kazuharu, Zweiter wurde Kon Island. Michael landete auf einem guten dritten Platz, hätte er Remis gehalten, dann wäre er mit gleicher Wertung wie Shoshi hinter Kon geteilter Zweiter gewesen. Die weiteren Preise in der Sonderwertung gehen an Sour Samphy (Kambodscha), Jouni Rämö (Finnland), Angus Mac Gregor (Australien), Chandra Bose (Malaysia). Wer den achten Preis gewonnen hat, ist mir nicht klar, denn Tanaka Atsushi (Japan) und Iwan Setiawan (Indonesien) liegen punkt- und wertungsgleich auf dem geteilten achten Platz. Wie dabei die nächste Feinwertung aussieht, ist mir jetzt nicht bekannt, man muss im übrigen ohnehin abwarten, ob die Organisatoren die Buchholzwertung genauso berechnen wie WinSwiss.

In der Auflistung werdet ihr sicherlich ein paar Namen vermissen. Karsten, Bastian und ich haben auch jeweils 3½ Punkte, die Buchholzwertung spricht aber leider gegen uns, so dass tatsächlich nur einer von acht Nichtasiatenpreisen nach Deutschland geht. Ebenfalls hinter den Erwartungen blieben Hanming und vor allem Zhang zurück, die die beiden letzten Plätze unter den chinesischen und vietnamesichen Spielern belegten. Verhältnismäßig am erfolgreichsten neben Michael hat Cai Fang abgeschnitten, die bei den Frauen auf einen guten zehnten Platz kam.

So, das muss für heute reichen, erste Analysen dürft ihr in den Kommentaren loswerden.

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