Xiangqi in Braunschweig

Chinesisches Schach zwischen Harz und Heide

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WM-Zwischenbericht (VI)

Verfasst am Sonntag, 21. Oktober 2007 von Andreas Klein

Nguyen Vu Quan gegen Xu Yin ChuanAus, aus, das Spiel ist aus. Unangefochtener neuer Weltmeister ist Xu Yin Chuan aus China (rechts im Bild gegen Nguyen Vu Quan), der es auf stattliche 8½ Punkte gebracht hat. Sein einziges Remis gab er gegen seinen Landsmann Hong Zhi ab, der mit sieben Punkten Vize-Weltmeister wurde. Die Bronzemedaille sicherte sich heute Nguyen Thanh Bao aus Vietnam mit einem Remis gegen Hong. Die Mannschaftswertung ging damit natürlich auch nach China (Plätze 1 und 2), gefolgt von Vietnam (Plätze 3 und 4) und Hongkong (Plätze 6 und 8). Auch bei den Frauen bleibt der Titel in China. Wu Xia gab ebenfalls nur ein Remis gegen die Vizeweltmeisterin Ngo Lan Huong aus Vietnam ab, die mit einem weiteren Remis ihre Titelchancen begraben musste. Bronze ging mit fünf Punkten nach Taiwan an Gao Yi Ping.

Die deutsche Bilanz beträgt heute immerhin noch mal 3½ aus 7. Hanming dürfte mit seinem Remis gegen Hung Tu Ho aus Australien ganz zufrieden sein, was ihn auf vier Punkte bringt. Bei Zhang läuft es überhaupt nicht, heute gab es noch eine Niederlage gegen Ung Dau aus Kanada, womit er bei lediglich 3½ Punkten einkommt. Reinhard konnte sich leider nicht mehr in die Preisränge spielen, die Niederlage gegen Mikko Tornqvist aus Finnland kommt eher überraschend, aber wenn erstmal eine Figur weg ist, dann lässt sich selbst im Xiangqi häufig nichts mehr machen. Anders bei mir, denn in einer fröhlichen Figureneinstellerorgie (jede Seite durfte zwei Püppchen wegdaddeln) ließ Sone Toshihiko aus Japan im 38. Zug einfach seine 40 Sekunden ablaufen, obwohl er im Grunde nur einen spielbaren Zug hatte. Karsten gewann klar gegen Alain Dekker aus Großbritannien, und auch Bastian durfte noch mal einen ganzen Punkt einsammeln. Gegen Olavi Stenman aus Finnland musste er zwar ein paar einzige Züge finden, was ihm aber gelang, und nachdem ich zwanzig Minuten mal nicht auf sein Brett geschaut hatte, waren seinem Gegner plötzlich zwei Figuren abhanden gekommen.

Shoshi Kazuharu gegen Michael NäglerFehlt noch Michael, den ihr rechts im Bild seht. Er hatte heute wieder mal die Ehre, an einem der übertragenen Brettern spielen zu dürfen. Der Grund dürfte gewesen sein, dass seine Partie gegen Shoshi Kazuharu aus Japan eine Art Endspiel in der Nichtasiatenwertung darstellte, vor allem, nachdem Kon Island (Hongkong) seine Partie verloren hatte. Der Sieger aus Michaels Partie würde somit alleine die Sonderwertung und die damit verbundenen 15000 Patacas gewinnen. Als ich zum ersten Mal dazu kam, über die Absperrung zu schauen, stand Michael aber schon mit dem Rücken zur Wand. Bei beiderseitig je einem Pferd und einer Kanone hatte Shoshi bereits zwei Soldaten über dem Fluss, und Michael fehlten beide Elefanten. Eine gewisse Chance auf ein Remis aufgrund der 50-Züge-Regel war aber noch gegeben. Nachdem nach meiner Schätzung bereits etwa 30 Züge ohne Schlagfall geschehen waren, sah sich Michael jedoch genötigt, seine Kanone gegen Shoshis Pferd zu tauschen. Danach begann die Zählung von neuem, und Shoshi hatte wohl keine besondere Mühe mehr, die Partie nach Hause zu schaukeln. Nach gut 4½ Stunden und 127 Zügen war die Partie entschieden, wie vor zwei Jahren hatte Michael die letzte Partie der WM, diesmal aber leider mit einem unerfreulichen Ausgang.

Somit heisst der Sieger in der Nichtasiatenwertung Shoshi Kazuharu, Zweiter wurde Kon Island. Michael landete auf einem guten dritten Platz, hätte er Remis gehalten, dann wäre er mit gleicher Wertung wie Shoshi hinter Kon geteilter Zweiter gewesen. Die weiteren Preise in der Sonderwertung gehen an Sour Samphy (Kambodscha), Jouni Rämö (Finnland), Angus Mac Gregor (Australien), Chandra Bose (Malaysia). Wer den achten Preis gewonnen hat, ist mir nicht klar, denn Tanaka Atsushi (Japan) und Iwan Setiawan (Indonesien) liegen punkt- und wertungsgleich auf dem geteilten achten Platz. Wie dabei die nächste Feinwertung aussieht, ist mir jetzt nicht bekannt, man muss im übrigen ohnehin abwarten, ob die Organisatoren die Buchholzwertung genauso berechnen wie WinSwiss.

In der Auflistung werdet ihr sicherlich ein paar Namen vermissen. Karsten, Bastian und ich haben auch jeweils 3½ Punkte, die Buchholzwertung spricht aber leider gegen uns, so dass tatsächlich nur einer von acht Nichtasiatenpreisen nach Deutschland geht. Ebenfalls hinter den Erwartungen blieben Hanming und vor allem Zhang zurück, die die beiden letzten Plätze unter den chinesischen und vietnamesichen Spielern belegten. Verhältnismäßig am erfolgreichsten neben Michael hat Cai Fang abgeschnitten, die bei den Frauen auf einen guten zehnten Platz kam.

So, das muss für heute reichen, erste Analysen dürft ihr in den Kommentaren loswerden.

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Ein Kommentar

  1. Martin Schmidt

    Glückwunsch an die tapferen Kämpfer aus Germanien und herzlichen Dank an Andreas für die tollen Berichte! Man hatte manchmal das Gefühl ganz nah dabei zu sein. Sehr schön!!

 

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