Xiangqi in Braunschweig

Chinesisches Schach zwischen Harz und Heide

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Tod dem Remistod

Verfasst am Donnerstag, 8. November 2007 von Andreas Klein

Auf der englischen Chessbaseseite tobt mal wieder eine Diskussion über die Vermeidung von Kurzremisen, diesmal speziell über die Dreipunkteregelung. Ein Leserbrief dazu stammt von Tuan Minh Vung Tau aus Vietnam, der eine neue Regelung in chinesischen Xiangqiturnieren beschreibt, die von der Legende Hu Ronghua initiiert wurde, und die in jeder Partie einen Sieger herbeiführt:

1. Rot erhält 80 Minuten Bedenkzeit
2. Wer mit Schwarz spielt, wird durch Gebote ermittelt. Jeder Spieler nennt die Bedenkzeit, mit der er bereit wäre, die schwarzen Steine zu übernehmen. Derjenige, der die geringere Zeit bietet, spielt Schwarz mit genau dieser Bedenkzeit.
3. Jeder Zug bringt 30 Sekunden zusätzliche Bedenkzeit.
4. Geht die Partie Remis aus, dann wird Schwarz zum Sieger erklärt.

Was passiert, wenn beide Spieler die gleiche Zeit nennen? Oder beginnt der eine Spieler mit seinem Gebot und der andere kann dann unterbieten oder Rot übernehmen?

Einsortiert in Fundstücke |

7 Kommentare

  1. viet

    Warum muss es immer einen Sieger geben ?
    Das ist der pure Dualismus.

    Ein Remis sagt viel mehr aus als ein Sieg. Z.B. er kann gegen stärkeren Gegner mithalten, gegen Schwächeren Respekt zeigen, gegen Gleichwertigen Freundschaft schliessen etc.

    Seine Züge sind friedlich anzudeuten, den Gegner nie schlagen zu wollen, fairen Figurentausch zu propagieren statt kapitalistisch zu denken.

    Praktisch umzusetzen muss man die Absicht des Gegners durchschauen, immer einen Zug voraus sein, das eigene Droh-Potential aufbauen, um die Angriffslust des Gegners zu unterbinden.

    Man kann solchen Spieler und seine Stärke nicht genau zuordnen.
    Und das ist doch gut so oder ?

  2. En Coc

    ja ich finde auch, dass es nicht immer einen sieger geben muss. wenn die regelung so wäre, so kann auch ein schwacher spieler gegen stärkere spieler gewinnen (durch remis) und somit wird er höher gewertet bei den turnieren als er wirklich ist.

  3. Andreas Klein

    Ich stimme euch zu, man muss nicht in jeder Partie einen Sieger ermitteln. Eine ausgekämpfte Remispartie gehört ebenso zum Schach wie Siege und Niederlagen. Von daher geht mir diese Regelung auch zu weit, man könnte die Idee aber z.B. für KO-Turniere aufgreifen. Eine Frage wäre aber dennoch: wie verhindere / erschwere / bestrafe ich geschobene Kurzremisen? Oder muss man auch damit leben?

  4. Joachim Lißner

    Ich bin ja kein ausgesprochener Fan des Shogi, aber da gibt es halt immer einen Gewinner. Notfalls zählen die Wertigkeiten der Steine aus. Persönlich bin ich einem Remis ja nie abgeneigt. Das sagt halt aus, dass man nicht besser, aber auch nicht schlechter war als der gegner. Das ist doch auch schon was.

  5. Remiskoenig Reinhard

    Vielleicht muss man zuerst einmal die Frage stellen von welchem Niveau man spricht: als Ausrichter/Sponsor eines hochrangigen GM-Turniers mit Antrittsgeldern/Preisgeldern/Eintrittsgeldern hat man sicher ein berechtigtes Interesse, von seinen Spielern auch etwas geboten zu bekommen. Ähnliches mag auch für das Profi-XQ im asiatischen Raum gelten …?!

    Auf unserem XQ-Bundesliga-Niveau kommen die Remisen wohl aus 2 Gründen zustande: 1. Spieler aus demselben Team müssen gegeneinander antreten und versuchen, Kräfte und Motivation für die Partien gegen “die Konkurrenz” zu sparen; 2. nicht jeder hat so starke Nerven wie Michael “Zock” Nägler oder Andreas “the Fighter” Klein und kann sich wenige Minuten nach einer evtl. unnötigen Niederlage wieder mit voller Konzentration an die nächste Partie setzen.

    Für beide Gründe könnte man m.E. Verständnis aufbringen, auch wenn man Kurzremisen grundsätzlich ablehnend gegenübersteht.
    Dass es daneben auch kürzere Remisen in nicht ausgekämpfter Stellung geben mag, liegt bei unseren Bundesliga-Turnieren auch an der doch arg begrenzten Bedenkzeit (womit wir wieder bei Nervenstärke und Risikobereitschaft wären *g*). Immerhin sind Remisen durch das Herunterblitzen von 10-20 zügigen Eröffnungszugfolgen, wie sie durch die Westschach-GMs häufig praktiziert werden, noch deutlich in der Minderheit :-)

  6. Andreas Klein

    Ich kann beide Gründe mehr oder weniger nachvollziehen. Zu 2. hast du ja am Sonntag gesehen, dass auch ich mich nicht immer vollsten Kampfgeistes rühmen kann. Prinzipiell würde ich aber sagen, dass es ausreichen müsste, wenn man den Beteiligten nach langen Partien eine etwas ausgedehntere Pause bis zur nächsten Runde gönnt, so wie wir es ja auch schon bei manchem Turnier gehandhabt haben. Auch 1. kann ich nachvollziehen, ich muss auch nicht unbedingt durchs Bundesgebiet reisen, um dann gegen beste Freunde oder nahe Verwandte zu spielen. Aber auch wenn natürlich Bundesligawochenenden zur Freizeit gehören und damit vor allem Spaß machen sollen, so wird dennoch um den Turniersieg und die DEM-Qualifikation gespielt. Unter diesem Gesichtspunkt macht es dann schon einen Unterschied, ob man am Sonntagmorgen die vierte Runde spielen muss oder ob man zwei Stunden länger schlafen kann.

  7. Zeitwette bei den US-Meisterschaften!? - Seite 2

    […] Zitat von Kiffing Typisch amerikanisch irgendwie. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht Im englischen Chessbasebericht zum diesjährigen Turnier ist ein Vorschlag eines Darshan Singh aus Durham, NC aus dem Jahre 2007 verlinkt. Aber in chinesischen Xiangqi-Turnieren scheint dieses Prinzip im Jahre 2007 schon zur Anwendung gekommen zu sein (wiederum via Chessbase). […]

 

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