Rot gewinnt (LXVII)
Verfasst am Mittwoch, 5. März 2008 von Andreas KleinRot am Zug gewinnt
Diesmal erreicht Rot den Sieg, indem er in ein technisch gewonnenes Endspiel abwickelt.
Hier noch das alternative Diagramm mit westlichen Symbolen:
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Pferd gegen Berater dürfte ja gewonnen sein…
Ich zeige hier den “banalen” Teil, die “harte” Endspielarbeit sollen andere machen:
1.)Pd8! Lfe9(Lde9)
2.)e9:+(Doppelschach) Fe9:(Ff10 f9 matt oder alternativ Fd10 Pb9 matt)
3.)Pf7+ gewinnt das Pferd und führt zum technisch gewonnenen Endspiel( kann im Turniersaal trotzdem sehr harte Arbeit sein, wenn die Zeit knapp ist……..Varianten wären zu zeigen)
Den Pferdegewinn könnte man auch mittels 1. Pc9 Le9 2. Sxe9+ Fxe9 3. Pd7+ erreichen, oder?
Aber das gewinnt nicht!
1.)Pc9? Lfe9(Lde9)
2.)e9: Ff10(Fd10)! und der Leibwächter hält das Palastherz und wäre im Weiteren auch nicht durch Schlagen mit dem Soldaten bedroht, weil Pferd und Veteran nicht gegen das Pferd gewinnen;
der Versuch den Leibwächter mit dem Pferd zu attackieren kostet von c9 aus zu viel Zeit, das schwarze Pferd kehrt zurück und bedroht seinerseits den Soldaten.
Ich nehme an, dass Andreas’ Frage eher pädagogischen Charakter hatte. Ich hatte mich auch erst gefragt, worin der Unterschied zwischen H8+6 und H8+7 liegt, bis mir klar wurde, dass es die Mattdrohung im Falle des Wegziehens des schwarzen Feldherrn ist.
Schöne Aufgabe! Pferd gegen Berater muss ich mir mal angucken.
Mist, ich bin durchschaut ;-) Ich wollte tatsächlich nur noch die Variante aus euch herauskitzeln, die zock in #4 gezeigt hat, und die man im Westschach wohl Verführung nennen würde.
Pferd gegen Leibwächter ist immer gewonnen, aber wie zock oben schon gesagt hat, ist die Gewinnführung am Brett nicht immer ganz leicht zu finden. Auch bei der letzten Deutschen Meisterschaft gab es eine Partie, in der es mehr als zwanzig Züge gedauert hat, bis der Leibwächter vom Brett war.
In dem ersten Vergleich findet man die Aufgabe Pferd gegen Leibwächter :
http://www.chesscafe.com/text/mueller72.pdf
Das ist aber nur die Viertel-Arbeit. Der Weg bis zu dieser Position ist steiniger. Heut’abend werde ich versuchen das Problem zu systematisieren und besser lernbar und merkbar zu machen.
Ich versuche dieses Leid zu übernehmen und gehe das Problem systematisch an.
Das obige Beispiel wird weitergeführt :
1. H8+6 A6+5
2. P6=5 K5+1
3. H6-4 K5+1
4. H4-5 K5-1
5. K5=6 K5+1
6. H5-7 K5-1
7. H7+6 K5-1
8. H6+4 K5=6
9. K6=5 (a) K6+1
I) Variant
10. K5+1 (b) K6-1 (c)
11. H4-2 K6+1
12. H2+3 K6+1
13. H3+4 K6-1 (oder A4+6)
14. H4-6 (d) A4+5 (oder K6-1) (e)
15. H6-5 K6+1
16. H5+7 A5+4 (f)
17. H7-6 A4-5
18. H6+4 A5-4 (egal)
19. H4+2 A4+5
20. H2+3 K6-1
21. H3-5 K6-1
22. H5-3 K6+1
23. H3+2 K6+1
24. K5-1 (stilles Matt)
Es gibt noch 2 weitere Varianten :
II) Variant : Fe1, Pf7 Ff10, Lf8
1. K5-1 K6+1
2. H4+6 K6-1
3. K5=4 (stilles Matt)
III) Variant : Fe1, Pf7 Fd10, Lf8 (oder Lf10)
1. H4-6 K4+1
2. H6+7 K4+1
3. H7+6 K4-1
4. H6-4 A6-5 (A6+5) Lösung geht mit dem 15.Zug aus I) weiter
andere mögliche Lösung
1. H4+6 A6+5
2. H6+7 A5-6
3. H7-8 A6+5
4. H8-6 A5-6 Lösung geht mit dem 11.Zug aus I) weiter
a) Eroberung der Mittellinie ist vollbracht
b) wichtiger Wartezug
c) falls K6+1 spielt rot H4+2, A4+5, H2+3, K6-1, H3-5 schlägt Leibwächter
d) dieser Zug zwingt schwarz zur Grundstellung
e) Grundstellung für das Spiel Pferd gegen Leibwächter
f) Mit A5-6 ändert schwarz die Situation nicht. Rot macht mit den bekannten Zügen weiter und gewinnt.
Die systematische Vorgehensweise kann so aus sehen :
- Rot muss die Mittellinie mit seinem Führer beherschen.
Dabei helfen die besten Positionen (d6->f7) für sein Pferd um den schwarzen Führer zu verdrängen.
- Die richtigen Positionen sind die, von den aus das rote Pferd die schwarze Palastmitte kontrolliert. Das sind c10, c8, d7 und die Symmetrie. Rot muss sein Pferd clever zwischen den Positionen bewegen, sodass es sich daraus schwarze Zwangzüge ergibt.
- Der Knackpunkt in dieser Strategie ist ausnahmsweise die Position d9 oder f9.
- Nachdem der Leibwächter geschlagen ist, kommt ein lautloses Matt. (im Schach wäre ein Patt)
- Wartezüge sind immer mitzurechnen.