Xiangqi in Braunschweig

Chinesisches Schach zwischen Harz und Heide

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WM-Zwischenbericht (V)

Verfasst am Samstag, 20. Oktober 2007 von Andreas Klein

Die achte Runde war mal erfreulich früh zu Ende, so dass ich vor dem Schlafengehen noch schnell die Ergebnisse hochladen kann. Obwohl wir wieder eine sehr harte Auslosung hatten, kamen doch ein paar Pünktchen zusammen. Der Miniländerkampf Macao gegen Deutschland ging mit ½:1½ verloren, was aber in Anbetracht der Ingozahlen unserer Gegner recht respektabel ist. Hanming hatte wohl gegen Leong Sioman keine rechte Chance, aber Michael besaß gegen Zou Jing Hua sogar zwei Soldaten mehr, nahm dann aber mit 20 Minuten weniger auf der Uhr lieber den Spatz in der Hand. Zhang stand gegen den Ingo-70er Henry Tan aus Singapur schwierig, als dieser eine Qualle einstellte, wonach die Partie aber trotzdem sofort Remis war, denn Zhang hatte keine Soldaten mehr. Ebenso wie Hanming zogen Reinhard und Karsten gegen übermächtige Gegner den Kürzeren, Shoshi Kazuharu (Japan) und Ung Dau (Kanada) stehen mit satten 98 bzw. 93 zu Buche. Dank an Siegfried für das Einstellen der vorläufigen Ingoauswertung, so konnte ich gegen Iwan Setiawan aus Indonesien völlig unbeschwert aufspielen, denn unglaublicherweise wurde mir mit 2 aus 7 ein Spieler mit Ingo 43 zugelost! Genauso unbeschwert stellte er kurz nach der Eröffnung einen Wagen gegen zwei Figuren ein, und ebenso unbeschwert gab ich das Material mit nur noch 2 gegen 30 Minuten auf der Uhr zurück, um wenigstens das Remis zu sichern. Das vermeintlich leichteste Los erwischte Bastian, der aber gegen Angus Mac Gregor aus Australien bei knapper Zeit ein Matt übersah.

Die Auslosung für die letzte Runde ist noch nicht da, wir müssen uns also überraschen lassen. In der Nichtchinesen- und Nichtvietnamesenwertung liegt, wenn ich niemanden übersehen habe, Kon Island mit 4½ Punkten vorne. Mit vier Punkten folgen dann Shoshi Kazuharu, Michael Nägler, Sour Samphy und Jouni Rämö. Mit einem Sieg morgen dürfte nach der Schätzung von Claus auch Reinhard sicher in die acht Preisränge kommen. Karsten, Bastian und ich müssten auf jeden Fall gewinnen, um auf 3½ Punkte zu kommen und dann auf die Wertung zu hoffen. Schaun mer mal…

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WM-Partien (III)

Verfasst am Samstag, 20. Oktober 2007 von Andreas Klein

Nach den vier Niederlagen gegen Spieler zwischen Ingo 70 und 90 gestern endlich die erste realistische Chance gegen Paul Byway. Leider kann man aber keine Partien gewinnen, wenn man nicht mal in der Lage ist, wenigstens einen Halbzug vorauszuberechnen. Im 18. Zug muss ich sofort auf c7 tauschen, aber ich “dachte”, dass ich erst mit Kf8 den Wagen vertreiben und dann noch tauschen kann. Leider ist mir dabei der eigentlich einfache Zwischenzug Kxi7 mit Mattdrohung entgangen. Nach 18.- Pxc7 19. Kxc7 Kf8 kann er nicht 20. Kxi7 spielen, denn nach 20.- Ei8 21. Wg5 Wd2 stehe ich wohl auf Gewinn. Auch danach müsste ich nach Zhangs Einschätzung noch besser stehen, wenn ich statt 20.- Kxc2 gleich 20.- Ee8 spiele. Nach dem Kanonentausch treibe ich nur sein Pferd auf bessere Felder ohne dass ich irgendwelche Drohungen gegen c1 erhalte. Und der einzügige Einsteller 26.- Pxa4?? spottet natürlich jeder Beschreibung. Ich nehme an, dass ich extrem stolz darauf war, die Fortsetzung 27. Pd6 Ka8 gesehen zu haben, weitere rote Züge müssen dann natürlich nicht mehr geprüft werden.

Die heutige Partie gegen Irimia Hapkhina war genau das, was man von einer Partie am letzten Brett erwartet. Erst nach 14.- Wxc5 sah ich die Möglichkeit, dass er nach dem geplanten 15. Pxe8 Pd6 spielen kann. Die erste Einschätzung eines anderen Asiaten war, dass das klar verloren für Rot wäre, aber Zhang war sich später nicht so sicher. Auch später hätte er mir mehr Probleme bereiten können, man müsste sich z.B. mal 24.- Pb2 ansehen.

Paul Byway (Großbritannien) - Andreas Klein
1. Khd3 Khe8 2. Pg3 Pg8 3. Lfe2 Wh10 4. Ege3 Kbc8 5. Sc5 Pa8 6. Pa3 Wb10 7. Kbc3 Sa6 8. Wb1 Wxb1 9. Pxb1 Wh6 10. Wf1 Lde9 11. Pa3 Wd6 12. Wf5 Wd4 13. Kc4 Sg6 14. Sg5 Wd6 15. Kc2 Ei8 16. Kdc3 Pf6 17. Sxg6 Exg6 18. Kxc7 Kf8 19. Kxi7 Ei8 20. Wg5 Kxc2 21. Pxc2 Kc8 22. Pb4 Ee8 23. Pd3 Pb6 24. Ki6 Pxe4 25. Pxe4 Wxi6 26. Wg4 Pxa4 27. Pg5 Wg6 28. Wxa4 Eig10 29. We4 Sa5 30. Wxe7 Sb5 31. We6 Wg7 32. Sc6 Sc5 33. We5 Sc4 34. Pc5 Exc6 35. Pce6 We7 36. Wd5 Ke8 37. Wd6 Ea8 38. Pf4 Wg7 39. Ph5 Wc7 40. Pe6 We7 41. Peg7 Kg8 42. Si5 Ec10 43. Si6 Ece8 44. Si7 Kf8 45. Sh7 We5 46. Pf6 Wi5 47. Pd7 Wc5 48. Pe6 Wc7 49. Wd5 Wc6 50. Pdxf8+ Lxf8 51. Pd8+ 1-0

Andreas Klein - Irimia Hapkhina (Kanada)
1. Khe3 Pc8 2. Pg3 Sg6 3. Wh1 Kf8 4. Wh9 Lde9 5. Kb5 Kb9 6. Ki5 Kxh9 7. Kxi10 Ece8 8. Wa2 Kh6 9. Wh2 Pg8 10. Sc5 Wd10 11. Pc3 Wd3 12. Pb5 Fd10 13. Lfe2 Wd5 14. Pxc7 Wxc5 15. Pxe8 Pb6 16. Kxe7 Kf6 17. Kg7 Kc6 18. Ege3 Pe7 19. Sg5 Wd5 20. Sxg6 Pxg6 21. Wf2 Fd9 22. Pg9 Pc4 23. Kxg10 Wd2 24. Ec5 Wd5 25. Ki9 Pe7 26. Wxf10 Khe6 27. Ff1 Pb2 28. E1e3 Wd6 29. Wf7 Ki6 30. Kh9 Wh6 31. Ph7+ 1-0

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WM-Zwischenbericht (IV)

Verfasst am Samstag, 20. Oktober 2007 von Andreas Klein

Die deutsche WM-Mannschaft 2007

So, jetzt ein Doppelbericht zur sechsten und siebten Runde. Weil das etwas länger dauert, streue ich zur Auflockerung noch ein Mannschaftsfoto der deutschen Delegation ein, das nach dem 14-Gänge-Begrüßungsessen am Abend vor der ersten Runde aufgenommen wurde. Von links: Karsten Hoffarth, Michael Nägler, Bastian Gollmar, Wu Cai Fang, Reinhard Knab, Weng Hanming, Zhang Zhang, Andreas Klein.

In der sechsten Runde am gestrigen Abend blieben wir mit 3,5 Punkten knapp unter 50 Prozent. Die im letzten Bericht erwähnten Lingener Überlegungen führten zwar einerseits dazu, dass Karsten und Michael sich tatsächlich länger als für ein paar Alibizüge ans Brett setzten. Allerdings endete die Partie dann doch nach 22 Zügen remis, womit Michael sehr zufrieden war, denn Karsten hatte zuvor mit einem taktischen Einschlag drei Figuren für einen Wagen erobert. Weil aber Karstens linksseitige Figuren in einer schwer auflösbaren Fesselung standen, und Michael zudem auf der anderen Seite Druckspiel aufbauen konnte, trennte man sich dann doch halbwegs friedlich.

Viets Hoffnung, dass Reinhard die deutschen Fahnen hochhalten würde, erfüllte sich leider nicht, denn dieses Brett war sehr früh verwaist und Reinhard nicht mehr zu sehen, die Niederlage gegen Chen Wing Lei aus Malaysia dürfte recht deutlich ausgefallen sein. Hanming konnte sich hingegen aus schlechter Stellung gegen Gu Yi Qing aus Kanada in ein Remis retten. Einen sicheren Punkt erzielte Zhang gegen Iwan Setiawan aus Indonesien und übernahm so wieder die Führung in der innerdeutschen Wertung. Auch Bastian gewann recht früh eine Figur gegen Chein Kvi aus Myanmar und verwertete diese sauber zum vollen Punkt. Zu meiner Partie gegen Paul Byway aus Großbritannien werde ich nachher, wenn noch Zeit ist, zusammen mit der Partiennotation was sagen. Oder ich verschweige dieses Trauerspiel einfach.

Im Frauenturnier hatte Cai Fang gegen Khoo Chin Chin aus Malaysia schon früh recht viel Material weniger, was dann natürlich zur Niederlage führte. Zum Dank hat sie am Sonntag in der letzten Runde dann noch das Freilos, am heutigen Samstag haben die Frauen spielfrei, weil sie nur sieben Runden spielen. Mit ihren zwei aus sechs wird sie wohl im Endeffekt nicht zufrieden sein, speziell in Anbetracht der ausgelassenen Chance in der vierten Runde. Allerdings entnehme ich Siegfrieds Ingoauswertung, dass der Sieg gegen Gooi Wen Nee immerhin eine Ingo-104-Spielerin getroffen hat!

Die siebte Runde heute früh bescherte uns wieder über 50 Prozent, weil nur die Männer gespielt haben, reichten uns dafür vier Punkte. In einer weiteren innerdeutschen Begegnung gewann Hanming gegen Karsten. Zhang hatte gegen Xu Hao Hue aus Macao ein in meinen Augen ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, das er leider beim Versuch, auf Gewinn zu spielen, durch einige ungenaue Züge noch verlor. Erfreulicher entwickelte sich Michaels Partie, der gegen Gu Yi Qing aus Kanada zunächst ein schwieriges Doppelpferdeendspiel mit zwei gegen drei Freisoldaten bei beiderseitig kompletter Verteidigung auf dem Brett hatte. Dann verlief sich aber ein Pferd des Gegner, das sich gerade noch gegen beide Elefanten opfern konnte. Auch gegen das verbleibende Pferd und die beiden Soldaten im Palast musste sich Michael noch genau verteidigen, was ihm aber schlussendlich gelang, so dass er jetzt mit 3,5 Punkte sehr gute Karten in der Nichtasiatenwertung hat.

Reinhard durfte als bereits vierter Deutscher gegen Jouni Rämö aus Finnland antreten. Zunächst entwickelte sich die Partie sehr vielversprechend, bereits nach zehn Zügen hatte Reinhard mit Schwarz einen Soldaten über dem Fluss, was ihm kurz danach eine Mehrfigur einbrachte. Jouni konnte aber seine Figuren sehr aktiv ins Spiel bringen, und gerade als Reinhard die Stellung konsolidiert hatte, stellte er einen Elefanten ein. Vermutlich noch unter Einfluss dieses Verlustes willigte er kurz darauf in eine Stellungswiederholung ein, auch wenn eigentlich Jouni hätte abweichen müssen. Ebenfalls nur Remis trotz zwischenzeitlicher Mehrfigur spielte Bastian im zweiten finnisch-deutschen Duell gegen Arto Vaara. In klarer Gewinnstellung übersah Bastian einen Wageneinbruch, der ihn seine Mehrfigur kostete. Am letzten Brett durfte ich endlich meinen ersten richtig erspielten WM-Sieg einfahren. Die Partie gegen Irimia Hapkhina aus Kanada dürfte sich aber eher auf Kreisklassenniveau bewegt haben, ich bewundere dabei wirklich die Freundlichkeit der zuschauenden Asiaten, speziell der permanent neben dem Brett sitzenden Schiedsrichter, die vermutlich innerlich vor Lachen am Boden liegen ;-)

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