WM-Zwischenbericht (I)
Verfasst am Donnerstag, 18. Oktober 2007 von Andreas KleinDie dritte Runde liegt hinter uns, und auch heute löst die deutsche Bilanz nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Wir können wieder leider nur zwei Punkte vermelden, wobei der einzige Sieg sogar kampflos zustande kam, weil mein Gegner verschlafen hat! Bedingt durch dieses frühe Ende (bereits nach einer halben Stunde hat man hier am Brett zu erscheinen) meiner “Partie” kann ich über den Verlauf der anderen deutschen Begegnungen wenig sagen. Reinhard hatte einen gegen zwei Soldaten bei jeweils nur noch einem Pferd, und kurz nachdem Tanaka einen seiner Soldaten gegen beide Leibwächter gegeben hatte, bot er selbst Remis an. Das zweite Remis erzielte Zhang, der wohl zu viele Figuren getauscht hat und so keine Gewinnversuche mehr unternehmen konnte. Heute Abend wird es bestimmt besser, denn nachdem wir eben alle(!) Schwarz hatten, müssten nachher eigentlich mal wieder ein paar Rotpunkte möglich sein.
Chiang Chung Ha (Taiwan) - Michael Nägler 1:0
Nguyen Thanh Ba (VIetnam) - Weng Hanming 1:0
Qin Liu (Australien) - Zhang Zhang ½:½
Ung Dau (Kanada Mitte) - Bastian Gollmar 1:0
Tanaka Atsushi (Japan) - Reinhard Knab ½:½
Jouni Rämö (Finnland) - Karsten Hoffarth 1:0
Jouni ist übrigens um die halbe Welt gereist, um jetzt schon den dritten Deutschen vor sich sitzen zu haben. Leider hat er jetzt auch den ersten Skalp erbeutet.
Alain Dekker (Großbritannien) - Andreas Klein -:+
Chieng Ming Chuo (Malaysia Ost) - Wu Cai Fang 1:0
An den Spitzenbrettern hat China die ersten beiden halben Punkte abgegeben. Bei den Männern konnte Ng Jun Ming aus Singapur gegen Hong Zhi mit einem Wagen und voller Verteidigung gegen zwei Wagen Remis reklamieren, nachdem fünfzig Züge lang keine Figur geschlagen wurde. Bei den Frauen war der Vorteil, den Wu Xia gegen Ngo Lan Huong aus Vietnam hatte, zu gering für den vollen Punkt. Die Vietnamesin hat gestern bereits Gao Yi Ping aus Taiwan geschlagen und ist damit wohl eine ernsthafte Titelaspirantin.
Ng Jun Ming gegen Hong Zhi, im Hintergrund sieht man rechts Michael während seiner Partie gegen Chiang Chung Ha
Ngo Lan Huong gegen Wu Xia
Einsortiert in Turniere |
Lasst den Kopf nicht hängen!
Zu den Japanern noch einmal mein dringender Rat: Keine Theorie spielen! Lieber in etwas unbekannte Fahrwasser, da sie dann (zumindest Leute wie Tanaka) nicht weit genug denken und zuwenig allgemeines Verständnis haben und man irgendwann doch in Vortei kommt. Die Buchvarianten kennen sie aber für gewöhnlich.
Zur Zeit läuft eine Art Länderkampf Deutschland gegen Japan an drei Brettern, den ich allerdings bereits mit einer Niederlage gegen Yamazaki zu unseren Ungunsten vorentschieden habe. Dabei ist er von der (mir bekannten) Theorie abgewichen. Partie folgt gleich.